Weihnachtsaktion

27.02.2024
Liebe Freunde,
Die MCC  Repräsentanten für Europa schreiben:
Wir möchten den Spendern von SMM für die großzügigen Spenden  aus der Weihnachtsaktion für die Bemühungen von MCC im Bereich der Ernährungssicherheit weltweit und der Fürsorge für Menschen in der Ukraine und in Syrien danken.  Wir waren im Dezember in Syrien und die Situation dort ist verheerend, insbesondere in Aleppo wegen des Erdbebens, das zu extremer Armut und Hunger führte.  Wir sind dankbar, dass wir mit Spenden zu tun versuchen, was wir können, um das Leid zu lindern, das durch die Konflikte in der Region verursacht wird, in der wir den Schwächsten in sehr fragilen Kontexten dienen.
Wir haben gerade einen Bericht über die Auswirkungen der Verteilung von Lebensmitteln erhalten, den wir mit euch teilen wollen.  Hier ist ein Link zum Online-Bericht:Food impact report – Winter 2024 | Mennonite Central Committee (mcc.org) .

Weihnachtsaktionen

Jährlich wechselnd unterstützen wir sowohl Projekte, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen und solche, die mit SMM Mitarbeitenden verknüpft sind. Spenden an die SMM können in der Schweiz von den Steuern abgezogen werden. Spender erhalten eine entsprechende Spendenbescheinigung im Januar jedes Jahres. Bitte nutzt für Spenden die neuen Einzahlungsscheine mit QR-Code der auf dem Flyer zu finden ist:

Aktion 2023

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Herberge für Kinder und Jugendliche in Kalaw – Myanmar

Kontext – Zyklus der Armut

Schon vor der gegenwärtigen politischen Krise und dem Bürgerkrieg hatten viele Kinder in abgelegenen Gebieten in Myanmar kaum die Möglichkeit über die 6. Klasse hinaus zur Schule zu gehen. Viele Dörfer haben Primarschulen, aber Mittel- und Oberstufenschulen befinden sich nur in grösseren Orten oder Städten. Dazu kommt die Mentalität von vielen Eltern in diesen Gebieten, dass sie ihre Kinder eher in die Stadt zum Arbeiten schicken, als sie weiterhin zur Schule zu senden. Diese Jugendlichen sind auch der stetigen Gefahr des Menschenhandels ausgesetzt, der in Ländern wie Myanmar allgegenwärtig ist. Die politischen und wirtschaftliche Krise in Myanmar verschärft leider dieses Problem ums Vielfache. Diese Realität hindert viele aus dem Zyklus der Armut herauszukommen und von einer besseren Zukunft träumen zu können.

Die Leiter und ihr Vision

Das Leiterehepaar Salai & Shar Mya sind seit 18 Jahren Mitarbeitende von JMEM Myanmar. Also solche sind sie der Leiterschaft von JMEM Kalaw, aber auch dem nationalen Leiterteam gegenüber verantwortlich für ihre Arbeit und dieses Projekt. Zusammen haben sie zwei Töchter, Blessing und Sharon. Sie leben nun schon fast 15 Jahre in der Region Kalaw im Südosten vom Staat Shan. In diesem Gebiet leben über 30 verschiedene Stämme in ärmlichen und abgeschnittenen Verhältnissen. Während sie über Jahre hinweg unter diesen Menschen arbeiteten, entwickelte sich die Vision und Strategie, eine Herberge aufzubauen, um Kindern und Jugendlichen aus solchen Situationen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Eine Schulausbildung wird ihnen den Horizont erweitern, was der älteren Generation in den abgelegen Dörfern fehlt. Diese leben oft mit einer Armutsmentalität, gemischt mit Aberglauben, die sie im Zyklus der Unterentwicklung und Gefahr zur Ausnützung gefangen hält. Ein weiteres grosses Ziel ser Herbergseltern ist Jüngerschaft. Sie möchten den Jugendlichen Jesus lieb machen und biblische Werte für das Leben weitergeben, damit sie in der Zukunft Gottes Reich in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft bauen können. Salai & Shar Mya stammen selber aus ähnlichen Verhältnissen in zwei anderen Regionen in Myanmar. Im Moment wütet in beiden dieser Gebiete der Bürgerkrieg und verursacht enormes Leid.

Die betroffenen Kinder und Jugendlichen

Seit dem Beginn des neuen Schuljahres im Juni 2023, leben 13 Kinder und Jugendliche in der Herberge. Die meisten von ihnen kommen von den Kriegsgebieten, wo Salai & Shar Mya herkommen. Die jungen Leute können mit ihnen zusammen leben und die nahe Schule besuchen. Das Ziel der Leiter ist es schlussendlich 15-18 Teenager in der Herberge unterzubringen. Sie werden entweder von abgelegenen Dörfer um Kalaw herum oder den Heimatregionen von Salai & Shar Mya kommen. Wir legen Wert darauf, dass die Jugendlichen weiterhin Kontakt mit ihren Familien haben und sie so oft wie möglich auch besuchen. Dies wird ihnen helfen, sich nicht von ihren Familien ausgestossen oder vernachlässigt zu fühlen und damit einen gesunden Selbstwert zu entwickeln.

Das Projekt: Die Herberge fertig bauen

Die Herberge wird auf einer Liegenschaft von JMEM Myanmar gebaut und ist auch Besitz der Organisation. Dank mehreren grosszügigen Spenden konnte vor ein paar Jahren das Fundament und der erste Stock des Gebäudes gebaut werden. Das Geld ging dann aber aus, zum Teil auch wegen der 200% Inflation in den vergangenen zwei Jahren, die von der politischen Lage und dem Bürgerkrieg ausgelöst wurde. Die Preise für Baumaterialien haben sich deshalb vermehrfacht. Daher reichte das Geld nicht, um das Gebäude fertigzustellen. Im Moment leben die Familie und die Jugendlichen im halbfertigen Gebäude, das zwar sicher, aber nicht gerade bequem ist.

Zum Weiterbau des zweiten Stocks und dem Dach braucht es noch etwa 20’000-25’000 CHF.

Wir möchten dieses Projekt empfehle, da es direkt benachteiligten und wegen dem Krieg auch traumatisierten Kindern zugutekommt. Viele von ihnen haben Teile ihre Familien verloren und erlebt, wie ihre Dörfer niedergebrannt wurden. Die Herberge ist nicht nur ein Ort zum Leben und zur Schule zu gehen, aber auch eine Oase zum Heilen.

Ganz herzlichen Dank für alle Gaben! 25% der Spenden gehen in diese Projekt.

Bolivien

Bolivien ist ein Land reich an Kindern. Über 35% der Bevölkerung sind unter 17 Jahre. Sie haben ein ganzes Leben voller Hoffnungen und Träume vor sich, aber oft niemanden, der sie anleitet oder ihnen Vorbild ist. So enden viele in unglücklichen Beziehungen, Alkohol, Drogen. Wir möchten diesen Kindern helfen, eine gesunde und biblische Grundlage für ihr Leben zu erhalten. Daher bieten wir einen Kinderhort, Sonntagschulen, Kinderwochen, Lager und Jüngerschaftsschulen an. Wir bauen Beziehungen mit den Kindern und Teenagern auf, helfen ihnen ganzheitlich und ermutigen sie, eine persönliche Beziehung mit Jesus aufzubauen. Wir möchten diese Projekte empfehlen, da es direkt benachteiligten Kindern und Jugendlichen zugute kommt. Ganz herzlichen Dank für alle Gaben!

Kinderhort:

Im Kinderhort betreuen wir vor allem Kinder, die aus minderbemittelten Familien kommen. Viele der Eltern sind alleinerziehende Mütter, und zum Teil auch alleinerziehende Väter. Eines dieser Kinder ist Marcos. Er lebte mit seiner älteren Schwester, seiner Mutter und seinem Vater zusammen. Ein eigenes Heim hatten sie keines, zum Mieten reichte das Geld auch nicht aus, also wohnten sie alle zusammen in einem zusammengebastelten Zimmer aus Holz und Wellblech auf einem Stück Land, das ihnen jemand zeitweilig zur Verfügung gestellt hatte. Die Mutter machte Gelegenheitsarbeiten, der Vater arbeitete bei der Kehrichtabfuhr und war leider ein starker Trinker. Eines Tages war die Mutter mit der älteren Schwester weg – es war ihr wohl verleidet, mit einem alkoholsüchtigen Mann zusammenzuleben. Marcos war zu diesem Zeitpunkt etwa 2 Jahre alt. Nun musste der Vater selber schauen, wie er seinen Sohn betreuen konnte. Die Grossmutter unterstütze Marcos, so viel sie konnte, und nun leben die drei zusammen in einem Zimmer, dessen Wände nur aus Brettern bestehen. Während ungefähr einem Jahr besuchte er den Kinderhort. Dort versuchten wir, ihm das zu geben, was zu Hause oft fehlte: Regelmässige Mahlzeiten, Betreuung (sonst hätte er seine Tage oft auf der Strasse verbracht), Vorschulerziehung (sein Vater hat keine Zeit, ihm zu helfen, und seine Grossmutter kann nicht lesen), und auch geistliche Grundlagen: Alle unsere Erzieherinnen sind Christinnen, die versuchen, den Kindern Gottes Liebe weiterzugeben. Sie beten regelmässig für sie, und helfen ihnen mit Hilfe von biblischen Geschichten, Liedern und verschiedenen Aktivitäten Jesus kennenzulernen.

Viele Kinder, die im Kinderhort betreut werden, kommen aus ähnlichen Verhältnissen wie Marcos, nur ist es meistens der Vater, der die Familie verlassen hat. Andere Kinder sind dankbar, dass sie mit beiden Elternteilen zusammenleben dürfen, aber oft müssen beide arbeiten (grosse Kinderzahl, schlecht bezahlte Arbeit, Alkoholprobleme, usw), und ohne den Kinderhort wären die Kinder tagsüber auf sich selber gestellt.

Im Ganzen versuche wir im Kinderhort etwa 50 Kinder im Alter von 1-5 Jahren tagsüber auf ganzheitliche Weise (Nahrung, Betreuung,  Vorschulerziehung, geistliche Grundlagen) zu betreuen. Dank der Unterstützung, die wir von verschieden Seiten erhalten haben, verfügen wir über eine schöne und praktische Infrastruktur.

Für die Kosten des täglichen Bedarfs (Esswaren, Lohn der Erzieherinnen, Strom und Wasser, Unterhaltsarbeiten) sind wir aber immer wieder auf Spenden angewiesen. Die Eltern bezahlen pro Monat ca 35 Sfr pro Kind, dies reicht aber nicht aus, um alle Kosten zu decken.

(Die Spenden werden vor allem dazu verwendet werden, um bei den Kosten des täglichen Bedarfs mitzuhelfen)

Marcos ist unterdessen in die Schule eingetreten. Seine Situation ist immer noch nicht einfach: Die Grossmutter, die ihn betreut, kann ihm bei den Aufgaben kaum helfen, und so sind seine schulischen Leistungen eher schlecht. Auch mit der Erziehung happert es, da sie in ihrem Alter nicht mehr die Kraft und Energie hat, Marcos auf gesunde Weise zum Leben anzuleiten, und so macht er halt oft, was er will. Sein Vater hilft da auch nicht gross. Und so sehen die Prognosen für Marcos Zukunft eher düster aus: irgendwann mal wird ihm die Schule verleiden, er wird sich eine schlecht bezahlte Arbeit suchen, dem Alkohol verfallen, ein paar Kinder zeugen, die er dann nicht erziehen kann.

Wir sind dankbar, dass seine Familie mit der Gemeinde in Kontakt geblieben ist, und so haben wir weiterhin die Gelegenheit, ihm zu helfen, eine bessere Grundlage für sein Leben zu legen. Wir tun dies vor allem auf 2 Arten:

Sonntagschule

Jede unserer Gemeinden verfügt über ein Sonntagschulprogramm. Ca alle 3 Monate kommen die Sonntagschullehrer/innen zu einem Workshop zusammen, wo ihnen Carmen, die verantworliche Leiterinn, neue Impulse und Anleitungen für ihren Dienst weitergibt und ihnen das Material für die folgenden Monate erklärt und übergibt.

Und so versuchen wir dann jeden Sonntag, all den Kinder, die in unsere Gemeinden kommen, Jesus liebzumachen, ihnen grundlegende biblische Kenntnisse weiterzugeben, und mit ihnen und für sie zu beten.

(Die Spenden werden vor allem dazu verwendet werden, um den Gemeinden das geeignete Sonntagschulmaterial zur Verfügung zu stellen und die Workshops für die Sonntagschulleiter/innen zu organisieren)

Kinderwochen

Einmal pro Jahr führen wir möglichst in allen Gemeinden eine Kinderwoche durch. Die Schwerpunkte sind ählich wie in der Sonntagschule, aber mit diesem Programm können wir auch Kinder erreichen, die nicht regelmässig in die Gemeinde kommen. Zudem ist dies jeweils eine wunderbare Gelegenheit, bei der Abschlussfeier auch ihre Eltern zu erreichen.

Da diese Kinderwochen an mehr als 10 verschiedenen Orten durchgeführt werden, mit einer Gesammtteilnehmerzahl von mehr als 500 Kindern, brauchen wir natürlich recht viele Leiter, die bei dieser Arbeit mithelfen.

Deshalb führen wir pro Jahr zwei Kurse durch: Im Juli, während den Winterferien, organisieren wir eine Kurz-Jüngerschaftsschule. Daran nehmen normalerweise etwa 40 Teenager und Jugendliche teil. In dieser Woche geht es uns vor allem darum, ihnen zu helfen, eine solide Grundlage für ihr geistliches Leben zu legen. Zudem leiten wir sie an, erste Schritte im Dienst mit der Kinderarbeit zu machen.

Im November führen wir dann ein Wochenende durch, bei dem es vor allem darum geht, all die Teilnehmer für die Mittarbeit in den Kinderwochen anzuleiten.

Viele unserer jugendlichen Leiter haben an diesen Kursen teilgenommen, haben dabei im Glauben wachsen dürfen, haben ihre Beziehung zur Gemeinde und zu gleichaltrigen Christen verstärkt, und haben beim Bleistiftspitzen, Teilnehmerlisten ausfüllen und Materialverteilen ihre ersten zögernden Schritte als Jesu Nachfolger und Diener gemacht.

(Die Spenden werden dazu verwendet werden, um das Material für die Kinderwochen zur Verfügung zu stellen, für den Transport der Leiter an die verschiedenen Orte, wo die Kinderwochen durchgeführt werden, und für die Kosten der Leiterkurse)

Ganz herzlichen Dank, helft ihr mit Euren Spenden mit,  dass Kinder und Jugenliche hier in Bolivien eine gesunde und biblische Grundlage für ihr Leben erhalten dürfen.

MCC Hungerhilfe

Family members pick up their allotment of food commodities during a food distribution by MCC partner South Sudanese Development and Relief Agency (SSUDRA) in Rubkona town, Unity State, South Sudan.

Aktuell müssen zehn Prozent der Weltbevölkerung hungrig schlafen gehen. Ca.735 Millionen Menschen hungern und stehen am Rande einer Hungersnot, ausgelöst durch kriegerische Auseinandersetzungen, Katastrophen, Klimaänderungen und steigende Nahrungsmittelpreise. 13,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind akut unterernährt. Dabei kann schwere Mangelernährung mit Notfallnahrung und langfristigen Hilfsmaßnahmen effektiv bekämpft werden. Auch für das MCC wird es teurer, Nahrungsmittel vor Ort zu kaufen, trotzdem wollen sie die Hilfe ausweiten. Das MCC bittet um Spenden für die Massnahmen gegen die weltweite Hungerkrise. 50% der Spenden gehen in diese Projekt.

Ein paar Beispiele, was MCC 2022/23 tun konnte:

Nyarwot Bim Chan and one of her children, Gatkuoth, in front of their home in the Rubkona camp for internally displaced South Sudanese.

Im Sudan:

Familienmitglieder holen ihre zugeteilten Lebensmittel während einer Lebensmittelverteilung durch den MCC-Partner South Sudanese Development and Relief Agency (SSUDRA) in der Stadt Rubkona im Bundesstaat Unity, Südsudan,

SSUDRA, ein Dienst der Episkopalkirche des Südsudan, verteilt monatlich Lebensmittel auf der Grundlage der Anzahl der Personen im Haushalt und unter Berücksichtigung der Standardrationen, damit die Familien die für einen Monat benötigten Mengen erhalten. Auf diese Weise wird der Nahrungsmittelverbrauch aufrechterhalten, die Anfälligkeit der Familien für Nahrungsmittelknappheit verringert und Hunger, Unterernährung und Verschwendung.
Die Verteilung von Sorghum, Bohnen, Salz, Speiseöl und Bargeld für die Mahlkosten im Juli 2022 wurde über das Konto von MCC bei der Canadian Foodgrains Bank finanziert.

Das Projekt wurde ins Leben gerufen,  weil Familien Mangel nicht mehr bewältigen können und ein erhöhter Nahrungsmittelbedarf der Binnenvertriebenen und Flüchtlingsrückkehrer besteht. Die Unterstützung ist wichtig, um Leben zu retten und die Ernährung und Lebensqualität der am meisten gefährdeten Personen in den Zielhaushalten zu verbessern.

SSUDRA zielt darauf ab, die Verfügbarkeit von, den Zugang zu und den Verzehr von angemessenen, sicheren und nahrhaften Nahrungsmitteln für vertriebene und ernährungsunsichere Haushalte im Binnenvertriebenenlager Rubkona und in der Gemeinde Bentiu sicherzustellen. Monatliche Nahrungsmittelhilfe in Form von Sorghum, Bohnen, Salz und Speiseöl wird über einen Zeitraum von 10 Monaten an 800 der am stärksten gefährdeten und ernährungsunsicheren Haushalte verteilt (ca. 1.630 Frauen/Mädchen und 1.441 Männer/Jungen).

In  Äthiopien:

Mikrte Abraham and her three children (Fanuel, 11 and Natnael, 5 are pictured) live together in a small rented house.

Tadelech Bogale, mit ihren Kindern Amen (7) und Ganaan (14):Sie ist eine Witwe und lebt in Tigray. Ihr waren während des Krieges die Lebensmittel ausgegangen, ihr Sohn Amen war fast verhungert und zeigte Anzeichen von schwerer Unterernährung. Sie schluchzte, als sie ihren Kindern erzählte, dass sie ihnen nichts zu essen geben konnte.

Bogale leidet an Bluthochdruck und Diabetes und stand vor der fast unmöglichen Entscheidung, entweder Medikamente für sich selbst zu kaufen, die sie brauchte, um sich um ihre Familie kümmern zu können, oder Lebensmittel zu kaufen. Sie begann, ihre Dosen zu halbieren, und eine Zeit lang gab es überhaupt keine Medikamente mehr.
Während der schlimmsten Monate der Blockade der Region Tigray konnte die Meserete Kristos Church Development Commission (MKCDC, ehemals MKC RDA) mit einem Transportflugzeug der Vereinten Nationen (UN) vielen Familien in den Städten Mek’ele und Wukro, die am Rande des Hungertodes standen, Bargeld zukommen lassen. Viele von ihnen waren nicht in der Lage zu arbeiten und lebten seit fast zwei Jahren im Schutz ihrer Häuser.

MCC unterstützt dieses MKCDC-Projekt, das 618 bedürftige Haushalte in den Städten Shire, Axum, Alamata, Adawa, Adigrat, Wukro und Mek’ele mit den am meisten gefährdeten Familienmitgliedern unterstützt. Vom 1. Juli 2022 bis zum 30. September 2022 wurden im Rahmen des Projekts Barmittel an diese Haushalte überwiesen, damit sie Lebensmittel wie Bohnen, Teffmehl und Öl kaufen konnten. Das Projekt ergänzt andere Maßnahmen anderer lokaler und internationaler NRO, die in Tigray während der Krise halfen.
Quelle: https://www.mccmediaspace.org/pages/view.php?ref=124824&k=cac0bfcaf6

 

Aktion 2022

Die SMM laden erneut zur Teilnahme an der Weihnachtsaktion ein. Jährlich wechselnd unterstützen wir sowohl Projekte, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen und solche, die mit SMM Mitarbeitenden verknüpft sind. Bitte nutzt für Spenden die neuen Einzahlungsscheine mit QR-Code der auf dem Flyer zu finden ist: Weihnachtsaktion_Flyer_A5_D_04
Für 2022 empfehlen wir 3 Projekte eurer Grosszügigkeit. Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung.

1. MCC und Globale Hungersnot

Jason Dyck schreibt:
Das Baby und die Geschwister von Nyawar Mapieny Gathoul haben Hunger. Der Vater ihres sechs Monate alten Säuglings ist gerade nicht bei ihnen und kann ihnen nicht helfen. Und die gerade erst 17 Jahre alte Nyawar kümmert sich neben ihrem Baby auch noch um ihre sieben Geschwister, weil ihre Eltern nicht mehr leben. Nyawar ist stark, hat Widerstandskraft und ist sehr fleißig. Aber die Nahrungsmittel der Familie reichen gerade mal für eine Mahlzeit am Tag.
Nyawar und ihre Geschwister mussten ihre Heimat wegen eines gewaltsamen Konflikts verlassen und haben in einem Flüchtlingslager im Südsudan Zuflucht gefunden. Eine MCC-Partnerorganisation hat sie durch die Verteilung von Monats-Nahrungsmittelrationen an die Familien im Lager unterstützt. Aber dann kam das Hochwasser. Durch die Überschwemmung wurde ihre kleine Unterkunft zerstört. Sie wateten barfuß durch das Lager und begutachteten ihre durchnässten Habseligkeiten. Für Nyawar folgte ein Verlust auf den anderen, ein Kummer auf den nächsten. Es wurde noch schwerer, an das Nötigste zu kommen.
Zu dem Nahrungsmangel, den diese Familie leidet, tragen zahlreiche verschiedene Faktoren bei. Die Geschichte von Nyawar ist nur eine Momentaufnahme der Hungerkrise, die im gesamten Afrika südlich der Sahara um sich greift.

Zum besseren Verständnis der aktuellen Hungerkrise antwortet der Leiter der MCC-Katastrophenhilfe, Bruce Guenther, hier auf einige Fragen.

Wie ist derzeit die Lage bei der weltweiten Nahrungsmittelversorgung?
Aktuell müssen zehn Prozent der Weltbevölkerung hungrig schlafen gehen. Davon sind 50 Millionen Menschen von schwerem Hunger betroffen und stehen am Rande einer Hungersnot. 2019, vor dem Ausbruch der Pandemie, lag diese Zahl nur bei 27 Millionen. Die Hungerkrise ist von mehreren Faktoren ausgelöst worden. Kriegerische Auseinandersetzungen, Katastrophen und steigende Nahrungsmittelpreise sind die Hauptgründe für den verschlechterten Zugang der Menschen zu Nahrungsmitteln.
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Was hat der Konflikt in der Ukraine mit dem weltweiten Hunger zu tun?
Die Ukraine ist ein sehr großer Nahrungsmittelerzeuger, besonders für Afrika südlich der Sahara und den Nahen Osten. Zu ihren Exporten zählen Weizen, Mais, Gerste und Sonnenblumenöl. Der Konflikt in der Ukraine wirkt sich unmittelbar auf die weltweite Nahrungsmittelversorgung aus, da die Häfen geschlossen sind und Waren nicht ausgeführt werden können. Dadurch steigen weltweit die Nahrungsmittelpreise. So sind die Kosten für die MCC-Nahrungshilfe in Syrien beispielsweise um etwa 22 % gestiegen.

Tragen noch weitere Faktoren zu der Krise bei?
Auf jeden Fall. Es lassen sich hier noch andere Elemente beobachten, beispielsweise Veränderungen beim Wetter. So führen in Regionen wie dem Südsudan verheerende Überschwemmungen zur Vernichtung von Ernten und erhöhen den Bedarf an humanitärer Hilfe noch weiter. Auch die Kosten für den Transport der Nahrungsmittel zu den bedürftigen Familien müssen hier erwähnt werden: Der rasant steigende Ölpreis wirkt sich massiv auf die Nahrungsmittelversorgung aus. Hier kommen viele Dinge zusammen, die gemeinsam eine heftige Wirkung entfalten.

Inwiefern tragen bewaffnete Konflikte zur Verschärfung des Hungers weltweit bei?
Grundsätzlich gibt es vier Arten, wie Menschen an Nahrungsmittel kommen. Erstens: Man erzeugt sie selber. Zweitens: durch Arbeit – man arbeitet und erhält Lohn und kauft sich damit etwas zu essen. Drittens durch Tauschhandel – man züchtet vielleicht Ziegen und tauscht die dann gegen Hühner oder Eier ein. Und viertens kann man über Transferleistungen an Nahrungsmittel herankommen, über soziale Sicherungsnetze wie Nahrungsnothilfe. Alle vier Möglichkeiten werden beeinträchtigt, wenn ein Konflikt ausbricht. Die Menschen können dadurch ihre Arbeit verlieren oder müssen von ihrem Land flüchten. Lebensnotwendige Güter verteuern sich und die Menschen verkaufen ihr Hab und Gut. Und logistisch ist die Verteilung von Nahrungsnothilfe in Konfliktgebieten viel schwieriger.

Was sagen die MCC-Partnerorganisationen zu der Hungerkrise?
Von unseren Partnern hören wir, dass sich die Krise massiv auf den Alltag der Menschen auswirkt. Die Nahrungsmittelpreise sind für viele Menschen schon zu hoch, als dass sie sich noch das leisten könnten, was sie für den täglichen Bedarf brauchen (und wir wissen, dass das sogar auf viele Familien in Kanada und den USA zutrifft). Zugleich wird es für das MCC teurer, Nahrungsmittel vor Ort zu kaufen und Nahrungshilfe für Menschen zu leisten, die schon zuvor durch einen Konflikt oder durch Dürre in ihrer Ernährungssicherheit gefährdet waren. Dadurch rutschen immer mehr Menschen in die Armut und in eine dramatische Lage ab.

Wie reagiert das MCC auf die Situation?
Wir weiten unsere humanitäre Hilfe weltweit aus. Unter anderem engagieren wir uns in beträchtlichem Umfang in Äthiopien, Kenia, Malawi, dem Südsudan und Simbabwe. Unsere größten Nahrungsnothilfe-Programme betreiben wir in Syrien und im Libanon. Fakt ist, dass wir mehr Mittel brauchen, um den Umfang unserer bisherigen Hilfe für die bereits von uns unterstützten Menschen aufrechtzuerhalten.

2. Weihnachtsaktion 2022 – Projekt Alvo Certo – São Paulo, Brasilien Material für Jungschar von Leandra Kubecska

Das Projekt ‚Alvo Certo’ wurde mit dem Fokus gegründet, die Mentalität der Kinder und Jugendlichen zum Guten verändern. Das Projekt betreut in der Region Grajaú und Vila São José, im Süden São Paulos, mehr als 400 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren. Das Projekt bietet Englisch- und Spanischunterricht an, Taekwondo und Jiu-Jitsu, Balletunterricht, Theater, Fussball, Basketball und auch eine Jungschar. Dies mit dem Ziel zur Ausbildung und Förderung der Kinder und Jugendlichen. Das Motto des Projektes lautet: „Menschen verändern um die Welt zu verändern.“

Die Jungschar, in Brasilien ‚Radicais’ genannt, ist ein Projekt das nach einem ganzheitlichen Konzept (Geist, Seele, Körper) auf das biblische Welt- und Menschenbild basiert und mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeitet. Aus diesem Verständnis heraus ist unsere Methodik ganz drauf ausgerichtet, Menschen in ihren alltäglichen Herausforderungen zu unterstützen und ihnen zu helfen, in ihrer Beziehung zu Gott und anderen zu wachsen.

Ende 2015 kam ein Schweizer Ehepaar nach São Paulo und brachte die Vision der Jungschi mit. Nach einem Camp, das im Januar 2016 im südlichen Teil der Stadt stattfand, wurde ein Team von Teenagern und jungen Menschen aufgefordert, dieses Projekt sechs Monate lang auszuarbeiten. Das Projekt war so erfolgreich, dass es bis heute fortgesetzt wird, um andere Jugendliche zu erreichen und befähigte Leiter auszubilden, die die Vision weiterführen.

Unsere VISION – Das Evangelium auf ganzheitliche Weise zu verkünden, damit jedes Kind und jeder Jugendliche in Brasilien die Möglichkeit hat, Jesus Christus kennenzulernen und die Entscheidung zu treffen, ein treuer Nachfolger zu werden. Auch um Ermutigung, Herausforderungen und Training zu erhalten für eine persönliche Beziehung zu Gott, darin zu reifen, um wiederum die Familie, Kirche und die Welt zu beeinflussen.

Unsere MISSION –  Zusammenarbeit mit anderen Diensten in den Ortsgemeinden und die Möglichkeit, den Kinder- und Jugendbereich durch Freizeitaktivitäten auf der Grundlage einer ganzheitlichen Erziehung zu ergänzen.

Heute besteht unser Team aus einem Hauptleiter und 17 ausgebildete Leiter sowie 13 Leiter in Training. Das Projekt wächst in Brasilien und es wurden neue Jungschar Gruppen in anderen Bundesstaaten von diesem Pionierteam gegründet. Das Ziel ist es, in den nächsten 10 Jahren tausend Jungschargruppen in Kirchen in Brasilien zu gründen, verteilt auf mehrere Städte und Bundesstaaten.

Unsere Gruppe in São Paulo betreut mehr als 100 Kinder und Jugendliche mit Aktivitäten an jedem Samstag und zwei sechstägigen Camps im Jahr mit je bis zu 150 Teilnehmern.

Heute ist unser größter Bedarf das Jungschi-Material. Wir müssen neue Zelte, Seile, Kompasse, Karten und das gesamte Material für die Pioniertechniken kaufen. Wir brauchen auch Hilfe bei der Instandhaltung der Räumlichkeiten, die uns zur Verfügung gestellt wurden und die jetzt unser Schulungszentrum in São Paulo sind: ein 22.000 Quadratmeter großes Gelände, das monatliche Unterhaltungsarbeiten mit sich bringt.

Wir glauben an diese Vision, weil sie nicht nur Kinder und Jugendliche näher an Christus heranführt, sondern auch Leiter für diese Generation ausbildet.

3. Ultraschallgeräte für das Shirati Spital in Tansania, wo Rebekka und Gilbert Krähenbühl arbeiten.

Shirati liegt in Tansania, am Victoria-See, nahe der Grenze zu Kenia.

Das Spital liegt etwas in der Peripherie, hat aber ein grosses Einzugsgebiet. Die diagnostischen Möglichkeiten sind eingeschränkt. Hier kommt der Ultraschall ins Spiel: Diese Untersuchung bringt in vielen medizinischen Situationen Licht in unklare Verhältnisse und gibt eine gute Grundlage zu medizinischen Entscheidungen.
Das Gerät, das Shirati Hospital zur Verfügung stand, ist ausgestiegen. Ein Gerät das Untersuchungen in allen Bereichen zulässt: Bauch, Unterleib, Schwangerschaft, Brustkasten, Brust, Herz und Bewegungsapparat.
Die Schweizerische mennonitische Mission hat eine Soforthilfe geleistet. So konnten wir unser kaputtes Gerät ersetzen. Mit der Weihnachtaktion möchten wir den Ersatz des Ultraschallgerätes finanzieren.

Der Ultraschall hat – gerade mit den kleinen Geräten – im Alltag des Arztes immer mehr an Bedeutung gewonnen. Er findet nicht mehr nur im Ultraschallzimmer statt, aber der Arzt braucht ihn immer wieder auch am Krankenbett, auf der Visite, bei der Beurteilung eines Notfallpatienten.

Mit einem kleinen Gerät pro Station möchten wir diesen Einsatz ermöglichen. Das Training an diesen Geräten hat schon begonnen. Je solch ein Gerät pro Station soll dies ermöglichen.

Ultraschall im Einsatz
Das neue Ultraschallgerät wurde gerade installiert. Am selben Tag, abends spät ein Anruf vom Chefarzt: dringender Ultraschall auf der Intensivstation: junge Patientin, 23 jährig, Zuweisung aus Health Center, hatte gerade eine Totgeburt hinter sich. Sie hatte einen schlechten Allgemeinzustand und instabile Messwerte und konnte schlecht Auskunft über ihre Situation geben. Eine Beurteilung bezüglich Herz-, Kreislaufsituation und Gebärmutter war gefragt. Ein akuter Flüssigkeitsmangel war das Problem. Mit Infusionen konnte die Situation stabilisiert werden.
Der Chefarzt, Dr. Chirangi, hat spontan begonnen zu applaudieren: „Die neue Maschine ist eingeweiht!“

 

Aktion 2021

Für 2021 schlagen wir weiterhin die Covid-19-Aktion des MCC (Mennonitisches Zentralkomitee) und andererseits die Unterstützung eines Projekts unserer Mitarbeitenden in Brasilien vor. Wir empfehlen beide Projekte eurer Grosszügigkeit.Hier den Flyer für die Aktion : WEB_DE_SMM_Action de Noël 2021

Aktion für MCC : Covid-19 weltweit mit dem MCC

Durch die Corona Pandemie sind weiterhin  Menschen in aller Welt betroffen. Die Not ist gerade für die armen Länder dieser Welt besonders gross. Die Probleme der Vergangenheit verschärfen sich mit dieser Gesundheitskrise.Dank seiner laufenden Arbeit im Bereich Wasser, Abwasserentsorgung und Hygiene (water, sanitation and hygiene = WASH) und in den Bereichen Gesundheit und Ernährung hat das MCC  (Mennonite Central Committee) eine gute Grundlage, um weltweit unter den am stärksten gefährdeten Menschen gegen die Risiken von Corona vorzugehen. Betroffene Menschen, z.B. in Indien, Malawi, Syrien, Kambodscha werden versorgt, sauberes Wasser wird produziert, Nahrungsmittel werden verteilt, und es wird auch Geld für bestimmte Anschaffungen gegeben. Unsere Spenden sind ein Zeichen der Hoffnung für die Ärmsten.

Details über das Projekt für AMAS : AMAS DE Web

Aktion 2020

Für 2020 schlagen wir einerseits die Covid-19-Aktion des MCC (Mennonitisches Zentralkomitee) und andererseits die Unterstützung eines großen Projekts unserer Mitarbeitenden in Togo vor. Wir empfehlen beide Projekte eurer Grosszügigkeit.
Hier den Flyer für die Aktion : WEB_SMM_ Weihnachtsaktion_2020
Neuigkeiten Herbst von MCC über die Aktion : MCC Covid News Herbst 2020 DE
Details über das projekt im Togo : Projekt FAVIDE DE

Aktion 2019

Hier eine Rückmeldung von MCC: Das MCC schreibt eine Rückmeldung zur SMM Weihnachtsaktion 19

 

„Helft, wo ihr könnt und verschliesst eure Augen nicht vor den Nöten eurer Mitmenschen“. Jesaja 58: 7-8
Die SMM laden erneut zur Teilnahme an der Weihnachtsaktion ein. Eine Hälfte der Spenden unterstützt die Arbeit des MCC in der DR Kongo gegen eine der grössten Fluchtkatastrophen unserer Zeit in der Region Kasai, die andere Hälfte der Spenden verwendet das MCC in Jordanien und im Libanon als Antwort auf die Syrien/Irak Krise.

MCC in Kasai/DR Kongo: Lebensmittelpakete und Bildung
Partner: MCC und Mennonitische Gemeindeverbände (CMCo, CEFMC und CEM)

Die Gewalt in der Region Kasai in der DR Kongo hält noch immer mehr als 890000 vertriebene Menschen davon ab, nach Hause zurückzukehren. Dort brachen 2016 bewaffnete Kämpfe aus, die zu weiteren ethnischen Konflikten führten und 1,4 Millionen Menschen zu Flüchtlingen im eigenen Land machte. Diese Zwangsvertriebenen brauchen Hilfe für Lebensmittel, Hygieneartikel, Bildung und Traumabewältigung, während sie nach Wegen suchen, zu überleben – bis sie nach Hause zurückkehren können.
Mennonitische Gemeindeverbände und das MCC kümmern sich um diese Menschen in Not. Sie verteilen Lebensmittelpakete sowie Hygieneartikel in Tshikapa, Kikwit und Kabwela (Lomani Provinz) sowie Schulsets, Schuluniformen und Schulgeld an Schüler. Mehr Familien sollen noch Hilfe erhalten, damit sie Zugang zu Land haben für Anbau, Aussaat und Ernte. Die Lebensmittelpakete enthalten Maismehl, Bohnen, Öl, Salz und werden monatlich verteilt. Jedes Paket kostet US$ 65,-.

Ab September sollen vertriebene Kinder in allen drei genannten Regionen weitere Unterstützung für ihre Ausbildung erhalten. Darüber hinaus plant das MCC, Kurse in Friedensbildung, Traumabewältigung zu bieten und so Binnenvertriebenen dabei zu helfen, wieder selber für ihr Auskommen sorgen zu können. Weitere Infos in Englisch: https://www.youtube.com/watch?v=Q8AuMJ6VBlE&t=1s,
https://mcc.org/stories/stories-congo.
https://mcc.org/stories/supplying-food-people-displaced-violence-kasai

(MWK-Pressemeldung des MCC)
„Ich muss doch zur Schule gehen!“

Der zehnjährige Kanku Ngalamulume (links) ist aus seinem Heimatdorf Senge geflohen, nachdem Bewaffnete seine Eltern und seine Geschwister enthauptet hatten.

Er gehört zu den 1,4 Millionen Menschen in der Region Kasai in der Demokratischen Republik Kongo, die seit dem Ausbruch gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen lokalen Milizen und dem kongolesischen Militär im August 2016 zu Flüchtlingen geworden sind.

Unter Tränen berichtete Kanku dem MCC-Vertreter Mulanda Juma, dass er nach dem Tod seiner Familie mit anderen Dorfbewohnern in den Busch floh. Zu Fuß sind sie fünf Stunden in die Stadt Tshikapa gelaufen, wo Mama Agnès, selbst Flüchtling, ihn unter ihre Fittiche nahm.

Bei seinem Gespräch mit Juma im Februar erzählte Kanku, dass er keine Hoffnung hat. „Wir essen eine Mahlzeit pro Tag – abends. Ich sehe keinen Grund zur Hoffnung.“

Dieses Gespräch fand statt, bevor drei örtliche täuferische Kirchen mit Unterstützung des Mennonitischen Zentralkomitees (Mennonite Central Committee, MCC) und anderen täuferischen Organisationen (siehe unten) mit der Verteilung von Nahrungsmitteln begannen. Von April bis Juni wurden Mehl, Bohnen, Öl und Salz an 830 Haushalte sowie Hygieneartikel an 1000 Mädchen und Frauen verteilt.

Zu den einheimischen Kirchen zählen drei Mitglieder der Mennonitischen Weltkonferenz: die Communauté des Eglises des Frères Mennonites au Congo (CEFMC, Mennoniten-Brüdergemeinden im Kongo), die in Kikwit aktiv ist; die Communauté Evangélique Mennonite (CEM, Evangelisch-Mennonitische Kirche) in Kabwela; sowie die Communauté Mennonite au Congo (CMCo, Mennonitengemeinschaft im Kongo) in Tshikapa.

Im Juli berichteten Kanku und die zwölfjährige Kapinga Ntumba, die im April 2017 aus dem Dorf Kamonya geflüchtet war, dem MCC-Projektleiter Matthieu Abwe Luhangela, dass sie sehr froh über die verteilten Nahrungsmittel waren, dass aber in den kommenden Monaten noch weiterer Bedarf besteht.

Auch Kapinga ist Waise. Seit Bewaffnete ihre Eltern umgebracht haben, versucht sie, ihren Weg durchs Leben zu finden.

„Eine Frau namens Mary kümmert sich um mich. Wir wohnen in einer Kirche in Tshikapa. Bevor ich geflohen bin, bin ich zur Schule gegangen. Ich muss doch wieder zur Schule gehen!“, sagte Kapinga im Februar im Gespräch mit Juma.

Die Gemeinden versuchen, dem Bildungsbedarf gerecht zu werden, indem sie für über 500 Schülerinnen und Schüler die Schulgebühren bezahlen. Zum Schulbeginn im September werden die Kinder auch mit Schuluniformen und Schulmaterialien ausgestattet.

Auch die Nahrungshilfe wird fortgesetzt. Die Kirchen haben im August 1180 Haushalte in Kabwela, Kikwit und Tshikapa mit Nahrungsvorräten für fünf Monate versorgt. Die Nahrungsmittel, die mit 528 000 Dollar aus dem MCC-Konto bei der „Canadian Foodgrains Bank“ finanziert werden, sollen die Ernährungslücke schließen, bis die Haushalte, die Zugang zu Land haben, Felder anlegen und bestellen und dann die Ernte einbringen können.

Inzwischen ist die Zahl der Flüchtlinge aus der Region Kasai auf ca. 900 000 gesunken, aber durch den Konflikt herrscht in der Gegend gravierende Ernährungsunsicherheit, die 3,2 Millionen Menschen betrifft. Nach UNICEF-Angaben sind 400 000 Kinder vom Tod durch Mangelernährung bedroht.

Die Kirchen entwickeln gemeinsam mit dem MCC Pläne, wie man Familien helfen kann, sich wieder eine Existenz aufzubauen – sowohl unter denjenigen, die an den Heimatort zurückkehren können, als auch unter den Geflüchteten. Maßnahmen in den Bereichen Friedensarbeit und psychosoziale Unterstützung für Traumatisierte werden ebenfalls geplant.

„Preis und Ehre sei Gott, dass er euch durch seinen Heiligen Geist mit dieser Empfindung der Liebe erfüllt hat, die Ausdruck der tätigen Geschwisterschaft ist. Mein Dank und meine tiefe Dankbarkeit gelten all unseren Partnern, die sich entschieden haben, am Leid der Kongolesen Anteil zu nehmen und ihnen Nahrungshilfe zukommen zu lassen“, so Jean Félix Cimbalanga Wa Mpoyi, der Vorsitzende der CEM. „Eure Gebete haben immer eine sehr positive Wirkung auf das Leben in unseren Gemeinden.“

Zu den täuferischen Organisationen, die die Nahrungs- und Bildungshilfe unterstützen, zählen die Africa Inter-Mennonite Mission, die französische Caisse de Secours, die International Community of Mennonite Brethren (ICOMB), das Missionswerk „MB Mission“, das Werk „Mennonite Church Canada Witness“, das Netzwerk „Mennonite Mission Network“, die Mennonitische Weltkonferenz und die Konferenz der Mennoniten der Schweiz.

Nahost-Krise

Jordanien: Friedensbildung für Jugendliche
Partner: MCC und I-DARE (I Dare for Sustainable Development)

Seit dem Beginn des Krieges 2011 in Syrien haben über 660000 Flüchtlinge aus Syrien in Jordanien Zuflucht gesucht. Diese Zuwanderung hat die Infrastruktur und auch die Beziehungen zwischen Jordaniern und Syriern belastet. Dazu kommt, dass Jugendliche, die nur wenige Arbeitsmöglichkeiten haben, anfällig sind für die Anwerbung durch extreme Gruppierungen. In dieser Situation, in der jordanische wie auch syrische Jugendliche nur sehr wenig positive Möglichkeiten haben,  bieten MCC und I-DARE eine Kultur des Friedens und unterstützen junge Leute dabei, aktiv in ihrer Gesellschaft zu werden. Mit Hilfe der Spenden können 30 junge Menschen ausgebildet werden und ihnen kann dabei geholfen werden, wie sie Friedensaktionen innerhalb ihrer Gemeinschaft entwickeln können. Diese jungen Leute werden dann auch Begleitung und Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Pläne erhalten.

Libanon:  Kostenlose Ausbildung für Kinder
Partner: MCC und PARD (Popular Aid for Relief and Development)

PARD ermöglicht syrischen und palästinensischen Flüchtlingen aus Syrien und dem Libanon während drei Jahren den kostenfreien Zugang zum Kindergarten und zur Vorschule. Im Kindergarten lernen sie Englisch, damit sie dann in die erste Klasse der libanesischen Schule gehen können. Die  Unterstützung verhilft den Kindern zu qualifizierter Ausbildung und psychologischer Unterstützung (Kunsttherapie). Mitarbeitende sind im Gespräch  mit den Kindern und deren Eltern und machen Hausbesuche. Zusätzlich zur Schulbildung für Kinder bietet das Programm den Mitarbeitenden eine Ausbildung in Friedensbildung, in Konfliktresolution und in Traumabearbeitung durch Kunst und Dialog. Sie lernen über die Rechte der Kinder und über die Gleichberechtigung der Geschlechter. Die Kosten dafür belaufen sich auf US$ 400,- pro Kindergartenkind für ein Jahr.

Wir empfehlen alle genannten Projekte und danken herzlich für Spenden. Bitte nutzt für Spenden das Konto der SMM PC/CP: 89-641605-0 mit Vermerk „Weihnachtsaktion“ oder XA.